Die historisch belegte historische Trasse zwischen Żary – Żagań führt über das Dorf Marzów (Marsdorf). Von hier ging es wohl zu barocker Zeit weiter über die heutige Wüstung Jaszkowice (Jeschkendorf), den ehemaligen Grenzort zwischen Sachsen und Schlesien bis 1812, zur Spalona Papierna (ehemalige Papierfabrik). Dort lag damals der Übergang über die Czerna (Tschirne), einem Nebenfluss des Bóbr (Bober).

Historischer Wegverlauf zwischen Sorau und Sagan (1812; Quelle: www.deutschefotothek.de)

Historischer Wegverlauf zwischen Sorau und Sagan (1812; Quelle: www.deutschefotothek.de)

Heute führt die vielbefahrene Landesstraße 12 über 15 km nach Żagań. Sie ist nur dem motorisierten Reisenden zu empfehlen. Da auch keine parallel geführten Nebenstraßen existieren, wird zur Benutzung der nachstehend beschriebenen, offiziell als Radweg mit schwarzer Markierung gekennzeichneten, Trasse geraten.

Wir verlassen Żary entlang der schwarz markierten Radroute über die Aleja Wojsko Polskiego. Entgegen der Wegmarkierung, die ca. 1 km nach der Querung der Bahnanlagen rechts in die Śląska-Straße abbiegt, bleiben wir weiter auf der Aleja Wojsko Polskiego, halten uns links, bis Kunice (Kunzendorf) nach 4 km erreicht wird. Kunice ist ein bereits 1208 erwähntes Straßendorf, in dessen Nähe im 19./20. Jh. Braunkohle abgebaut wurde. Die neogotische Kirche wurde im Jahre 1846 erbaut, Altar und Kanzel sind barock und stammen aus der Schlosskapelle in Sorau. Darüber hinaus sind einige Wohnhäuser aus dem 18./19. Jh. erhalten geblieben.

zwischen Kunice und Śiodło (Quelle: google strettview)

zwischen Kunice und Śiodło (Quelle: google streetview)

Leichte 3 km sind es nun nach Siodło (Zedeln), einem ebenfalls altehrwürdigen Haufendorf (1260). Der weitere, durchgängig gut gekennzeichnete Weg nach Żagań führt nun im Wesentlichen durch die nördlichen Ausläufer der Bory Dolnośląskie, einem ausgedehnten Waldgebiet. Nach 4,5  km erreichen wir die Bahnstrecke Żary – Żagań. Nach deren Querung passieren wir die Wüstung Schönthal und sind nach knapp 1 km an der alten Betonstraße, die die Panzer-Kasernen an der nördlich gelegenen Hauptstraße mit den ehemaligen Strafgefangenenlagern (Stalag) verband bzw. verbindet. Wir haben nun die Grenzen des barocken Sachsens verlassen und befinden uns schon auf schlesischem Gebiet, halten uns rechts und queren die Czerna. Rechterhand befindet sich die oben erwähnte alte Papiermühle, was bedeutet, dass man wieder auf die barocke Reiseroute eingeschwenkt ist und bald die ersten Häuser von Żagań in Sicht kommen.